Sternwarte-Info Funk

Amateurfunk RTTY

Wenn Ihr diese Seite seht, wird gerade an dieser Homepage-Website Backstage gearbeitet. Wir nennen die Phase Erprobung, manche kennen das nur in Englisch.

Frühe Jahre TTY

InfoK - Mal in dieses Thema Digitale Funkanwendung hinreinkommen und verstehen, dass wenig über Professionelle Anwendungen allgemein verteilt wird, ist unser erster Satz zu Teletype (kurz TTY). Und dann machen wir erstmal einen Zeitsprung zur Vorgeschichte möglicher moderneren RTTY, mit Standardbauteilen. Im Jahr 1976 kam es zu einer Entwicklung eines Prozessor für Digitale Anwendungen im Einstiegssegment, der später als einer der gängigsten CPU über Jahrzehnte im 8-BIT Markt rückblickend gehandelt wird. Anders als mancher PC-Prozessor auch Stand 2025, ist der Prozessor Z80 käuflich und kann NEU erworben werden. Damals kostete es richtig viel, um Chips hoher Integration am Markt anzubieten und daher war man auf viele Käufer angewiesen. Man kann die Prozessoren der EDV dieser Zeit mit frühen Leiterplatten vielleicht vergleichen. Nur eben schon kleiner und auf häufig einem eingebauten Chip an Metallbeinen (Bild 2). Manchmal waren sogar mehrere Chips in einem Gehäuse. Der im Bild gezeigte Z80 Zilog-Prozessor (ebenso wie Clone's) wurde so beliebt, dass sehr viele Firmen auf mehreren Kontinenten ihn nachbauten. Das hatte praktische Gründe, denn EDV brauchte schon damals Software und selbst wenn man sehr innovative Prozessoren oder Computer sich vorstellte, dann war das eigentlich nur Elektronikschrott, ohne notwendige Software dafür?

Manche glaubten in den 80ern schon an KI (-> AI) und andere sahen Anwendungen, die heute noch nicht in Computern zum wegtragen möglich scheinen. Es war die Blase einer Zeit. Um die Zeit dieses Prozessors kamen erste Taschenrechner in die Läden, man muss sich eine Sekretärin mal vorstellen, die den Kaffee genau auf Temperatur des Chef bzw. der führenden Mitglieder der Firma kochen konnte und nun sollte sie bald EDV machen. Noch Jahre später wird man Schultaschenrechner und sowas bestaunen, auch die Anzahl der häufig 8 Digitalzahl-Stellen. Also 6 + Komma + 2 nach dem Komma. Da konnte kein Unternehmen gross etwas einkaufen mit. Zuürck zum Prozessor und dem Ökosystem des Z80, das hier bei "Sternwarte-Info" allerdings (Stand 2025) keine große Rolle spielen kann. Es war diese Aufbruchstimmung und das Z80 System bot eine Palette von Bausteinen für verschieden Aufgaben, die man sich an einem guten Einstiegscomputer vorstellte. Machen wir es kurz, der Z80 fand auch Anwendung bei Jugend Forscht, Wissenschaft Projekten, Nachwuchs-Konzepten und es gab ihn auch eine Nummer kleiner, als Z8 für den besseren Taschenrechner, die DCF77 Zeitsender-Uhr mit Digitalanzeige oder sehr große Grosspreisige Fernbedienungen, die in dieser Zeit Einzug in den Haushalt der Menschen fanden.

Wie es die Zeit so wollte, man hatte auch hinter Berlin vom Zeitgeist Mikroelektronik und Prozessoren gehört und schon 1980 gab es hinter Berlin eigene Einsatztaugliche Muster der Prozessoren aus Amerika und keiner erzählte etwas von einer Eigenentwicklung. Dazu gab es alle Peripherie-Chips und erste Speicher, sowas braucht man ja nicht nur im Taschenrechner. Amateurfunker sind gut informiert und ein Präsidium des Regionalen Radioclub von Mitteldeutschland wollte was für die Mitglieder machen und Funk und EDV Prozessoren verbinden. Das ganze schon Anfang der 80er. Nach einem Wettbewerb kam ein AC1 heraus, ein Comuter für Amateurfunker, ein Computer der auch noch TTY bzw. RTTY konnte. Dieser Privatanwender Computer wurde damals häufig in der Schreibmaschine Epoche "AC 1" geschrieben und war ein Projekt, das wirklich umfangreich nachgebaut wurde.

RTTY im AC-Pflichtenheft

InfoK - Um es gleich noch einmal zu erwähnen, kein Unternehmen konnte von ein paar Tausend Prozessoren in den 80ern leben. Das folgend beschriebene war also ein Hobbyprojekt. Der Amateurcomputer (-> AC1) sollte nach Pflichtenheft in erster Linie RTTY Digital Fernschreiben können und ohne ein einziges Bauteil aus anderen Ländern auskommen. Man war schon 12-1983 im Print dann mit allen Infos soweit, es gab eine Leiterplatte und bis Januar 1985 waren alle Teile des grundsätzlichen Computer beschrieben. Verschiedene Computerclubs in angesagten Städten - wie Berlin, Erfurt, Halle/ Saale, Dessau Roslau und Co waren begeistert und es gab schon 1985 eine Variante von einem anderen Konzept, was auch alles konnte - nur eben mehr. Das war nicht verwunderlich, denn dieser Computer sollte nicht alles können, sondern Punkt 1 des Amateurfunkerheft ASCII Code und RTTY Fähigkeiten, also die Funk-Übertragung aller Alphabetzeichen und dann noch "Kostengünstig". Heute würden das alle mit Twitter (X) oder Mastodon Social vergleichen, davon war 1983-195 keine Rede. Das "@" war aber schon Bestandteil vieler Tastaturen und auch das "#" war kein Hexenwerk und wurde häufig "Leiter" genannt.

Nun zur Neuzeit (Stand 2023/ 2025) und dem weiteren Bedarf von Spezialcomputern. Das 1983er Zeitungsanleitung EDV-Modell AC1 hatte kein VGA Monitoranschluss und auch keine RJ45 Ethernet-Schnittstelle, also kam was 1983 nicht erwartbar war - ein neuer AC 1. Man hatte 1983 Fernsehanschluss für normale Computer und RTTY sollte bekanntlich über Funkverbindung laufen. Sagenhafte 47 Jahre nach erscheinen des Prozessor, des Amateurcomputer von '83 kam AC1 Pico oder anders geschrieben - der "picoAC1". Dieser Computer ist nun wirklich tragbar und somit sollten RTTY Erweiterungen auch für Sternwarte-INFO Leser ein leichtes sein. Man lernt etwas mit dem PicoAC1 und kann damit potentielle Arbeitgeber erfreuen, kann mit der RTTY Erweiterung auch etwas im Amateurfunk machen und das tolle daran, es macht wohl GLÜCKLICH? Im Bild 3 ein Computer des käuflich Bereich der Zeiten, er war nicht wirklich kleiner und sah auch nicht besser aus.

RTTY

Was ist denn das ? Stell dir vor, das gab es schon vor diesem Weltkrieg Nummer 2, man wollte nicht zuviel schreiben und Morsen und Telegraphie war nicht mehr ganz so NEU. Zunächst gab es TTY (Teletype) und später RTTY, da sich gerade heute wenige für Grundlagen der Technik interessieren, kurz der Hinweis "Fernschreiben ging" und das hat so gut geklappt, dass darauf Wettbewerbe im Amateurfunker Umfeld auf dem ganzen Planet Erde aufgebaut wurden. Der Wettbewerb war also nicht "Computer im Amateurfunk" zu bauen, sondern auf dem Planet Erde kompatible Zukunft orientierte RTTY Fernschreib-Verkehr OnAir Möflichkeiten zu haben. 1986 kam beim Ur-AC1 dann auch das Erweiterungsmodul RTTY für den Amateurcomputer in der Zeitung, natürlich hatten die Betatester das schon längst in Betrieb und es ging um eine größere Masse an Amateurfunkern. Mehr zu RTTY mit Fortsetzung - denn die ein oder andere Wissenschaft Anwendung wollen wir hier gerne noch mal einpflegen !

Merkhilfe RTTY

RTTY (-> Radio Teletype Funk-Fernschreiben) ist eine digitale Betriebsart auch im Amateurfunk, die ursprünglich zur Übertragung von Texten verwendet wurde. Zitat Deutscher Funker 2025: "RTTY ist im Amateurfunk eine digitale Schlüsseltechnologie für zuverlässige (Digitale) Übertragungen"

Da nicht alle das Rechenzentrum hinter dem Haus haben, ist sie weiter gut international verfügbar und bis in den Notfall und Kathastropheschutz, der in den meisten Ländern der Welt "Zivilschutz" oder "Zivilverteidigung (ZV)" heisst weiter wichtiges Thema.

Amateurfunkcomputer AC1

InfoK - Vielleicht ein ergänzender Artikel für das ganze RTTY-Thema. Der Funkamateur Amateurcomputer -> AC1 wurde 1983 durch Frank Heyder (Amateurfunker) in der Berliner Zeitschrift-Funkamateur veröffentlicht. Der AC 1 wurde besonders im Kreis der Amateurfunker gebaut und eingesetzt. Aufgaben des Gerätes waren neben dem allgemeinen Erlernen der damaligen Computerfunktionen u.a. die Realisierung von funkbasiertem Fernschreiben (-> RTTY), ein möglicher Einsatz als Morsegeber und Morsedecoder und manche nutzten ihn auch als besseren Taschenrechner für Entfernungsberechnungen im Amateurfunk. Herz des Rechners war, wie beschrieben ein 8-Bit Z80 Prozessor Clone, in der Zeitung stand Prozessor U880D mit 2 MHz bis hinunter zu 600 kHz getaktet. Damals üpige 4 KByte ROM und mindestens 1 KByte RAM bildeten den Speicher, der konnte aber bis 64 KByte ergänzt werden.

AC1 Ursprung Konzept

InfoK - Wir schauen zurück nach um 1980, also Anfang 80er Jahre Bereich Radioklub Präsidium in Deutschland Mitteldeutschland. Nach Rückmeldungen aus der Szene hatte man die Idee eines elektronischen Fernschreibgerät, das Offiziell vorrangig der Weiterentwicklung der Funkamateur - Sendeart RTTY dienen sollte. Nach Prüfung mehrerer Ideen und Lösungsansätze setzte sich Vorschlag Amateurcomputer und konkret der von Amateurfunker Frank Heyders durch. Er wollte gleich was richtiges, also ein universell einsetzbaren Amateurfunkcomputer. Das System wurde mit dem MIKROELEKTRONIK (Cooperation) Prozessor UX880, einem Clone des Z80 Zilog und seinen Peripherie Bausteinen umgesetzt. Genau 1980 begann dessen Fertigung in einem Werk des Unternehmen MIKROELEKTRONIK Erfurt. Das Original Z80 konnte in den Designs auch eingesetzt werden, war seit 1976 am Markt und werkelte in so manchem weiteren Computer. Beispiele sind sicherlich Sinclair aus England oder MC80 als Industriecomputer. Den Z80 gab es auch von anderen Herstellern als Clone. Beispiele sind hier NEC µPD780C (NEC-Version eines Z80) Japan oder auch Toschiba.

AC1 Nachbau

InfoK - Stand 2023 im Dezember nannte man den Nachbau ein Wochenendprojekt, für Menschen mit entsprechender Berufsausbildung und Zugang zu besserer Messtechnik und Elektronikkenntnissen. Der AC1 Nachbau soll im Kostenbereich des Raspberry Pi liegen und verwendet für manche Aufgaben sogar abgespeckte Varianten dieses Bildungsrechner aus England. Das System ist nun mehr als ein Jahr (Stand 2025) am Markt und man hört nur von weiteren Möglichkeiten, was wohl heisst das neben alten Usern neue gewonnen werden konnten. Die Vielfalt aller Z80 Systeme der 80er lässt vieles möglich scheinen und wir haben ihn hier bei Sternwarte.Info daher aufgenommen, weil er ein günstiger Einstieg in das Gesamtthema Elektronik, Funkelektronik und Digitale Fernübertragung auch an größeren AG und in der Satelliteneinstiegsklasse´ist. Noch heute Stand 2025 senden kleine Cube Sat Satelliten gerne für Funkameteure und ein Club mit guter Antenne ist da wohl ein muss, aber insgesamt scheint uns das Themenspektrum rund zu sein. Es scheint sich auch 2025 zu lohnen, mal keinen Computer von der Stange zu kaufen.

Zilog Inside

InfoK - Dem Untenehmen Zilog Amerika ging es nicht über alle Zeiten nach 1976 immer blendend, was aus Anwendersicht vielleicht an den PC Computern liegt, aber wie beschrieben werden Clone der Zilog Prozessoren Z80 und wohl auch Z8 weiter am Markt angeboten. Der Z8 war einst auch Teil eines Computerprojekt, das zuletzt sogar Farbgrafik oberhalb Sinclair Computern hatte, es war aber kein Funkamateur-Amateurcomputer, sondern ein Jugend Computer. Also insgesamt scheint uns der Z80 und seine Clone (Bild 2), ein Kandidat für eine Halle des Ruhm zu sein (Hall of Fame). Ob noch in Sternwarten Rechner damit betrieben werden, wissen wir insbesondere im Planetarium Bereich nicht. Was einst funktionierte, könnte auch 2025 noch gefragt sein. Das Unternehmen lebt (Gründung 1974) Stand 2025 wohl derzeit in San José Kalifornien und Dritte erzählen noch das der Z80 alles konnte, was der Intel8080 konnte, aber eben auch mehr - Z80 soll zum Intel 8080 Abwärtskompatibel sein. Der wurde 1974 bis 1990er wohl bei Íntel, AMD, NEC, Siemens auf Planet Erde herstellt. Der Z80 aber noch 35 weitere Jahre später und das ist eine sehr lange Zeit im IT Bereich. Auch der Einchiprechner Z8-Mikrocontroller soll auch 2025 lieferbar sein, wenn auch nicht alle Bauformen und Varianten. Bekanntheit erlangte in den 80ern noch der 16 Bit Prozessor Zilog Z8000. Er wurde 1979 kurz nach dem Intel 8086 vorgestellt. Ein Clone war ebenfalls in Europa verfügbar, aber das XT Konzept, mit Software und Intelprozessor Bundle, sowie wohl die Entscheidung bei der NASA auf Intel in den Steuerungscomputern (Dritte: SpaceShuttle) zu setzen, war dann wohl in diesem 16 Bit Segment ein zu grosser Konkurrent.

RTTY Erweiterung AC1

InfoK - Für den AC1 und den picoAC1 gibt es eine HF Funktaugliche Erweiterung zur Anbindung für RTTY, also um Fernschreiben über den Amateurcomputer zu machen. Auf diese verweisen wir unter folgendem Link:

  • www.AC1-info.de - Artikel von 1986 downloaden als PDF - da EXTERN hier nur als INFO

    Bildhinweise

  • AC1 in den 80ern und RTTY am Bildschirm Bild 1
  • Marken Prozessor Clone des Z80 im Keramikgehäuse - 80er 40 PIN Bild 2
  • Teletype Fernschreiber 1943 Beispiel ohne Bildschirm mit Papier Bild 3 Hinten
  • Marken HAL CT2100 RTTY Bild in Bild 3 - 80er - gefühlt ein AC1

    Wichtige Hinweise

    Wir wollen das hier insbesondere um Wissenschaftliche Anwendungen noch ergänzen.

    Wird fortgesetzt ..

    Entdecker-Thema

    RTTY soll auch bei Satelliten professioneller Bauart zum Einsattz gekommen sein. Es war eben Funkübertragung aus dem Kosmos dann. Und es sollen anfangs sogar Fernschreiber losgerattert sein. Das Thema kann man heute nur auf Bildern, u.a. der NASA erkennen. In Kontrollräumen stehen da schon einmal 4 Stück an Fernschreibern und es geht nicht um den Büroverkehr.


    Anekdote: Der AC1 - Macher von 1983 ist auch 2023 mit dabei, beim PICO AC1 Amateurcomputer.

    Bild 3 Bild im Bild Computer ähnlich AC1 in 80ern mit Anleitung und zum Vergleich ein alter Fernschreiber im Hintergrund..